Wasserstoff gilt als Energieträger der Zukunft. Wird er aus grünem Strom gewonnen, ist Wasserstoff nahezu klimaneutral und besitzt großes Potenzial für die Umstellung auf CO2-neutrale Antriebe. Gleichwohl sind Brennstoffzellenfahrzeuge mit deutschlandweit wenigen Hundert Neuzulassungen pro Jahr ein Nischenprodukt.

Technische Aspekte

Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt (KBA)
Stand: Januar 2022

Vergleich Alternative Antriebe

Kraftstoff

Das Fahrzeug hat eine Brennstoffzelle an Bord, die Wasserstoff mit Sauerstoff zu Strom umwandelt. Brennstoffzellen arbeiten komplett emissionsfrei. Der Wasserstoff wird im Tank unter hohem Druck von 350 oder 700 bar gespeichert.

Aktuell wird Wasserstoff fast ausschließlich aus fossilen Energieträgern wie Erdgas hergestellt. Allerdings: Sogenannter grüner Wasserstoff – der mittels Elektrolyse aus Wasser gewonnen wird und bei dem alle Umwandlungsprozesse auf Basis erneuerbarer Energien erfolgen – gilt als die Zukunftstechnologie schlechthin. Weltweit investieren Staaten und Unternehmen viele Milliarden Euro in diesen nahezu klimaneutralen Energieträger.

Aufbau des Antriebs

Brennstoffzellenfahrzeuge sind im Grunde Elektroautos. Aber anstatt die Energie aus einer großen Batterie zu nutzen, erzeugt die Brennstoffzelle den notwendigen Strom selbst. Ein kleiner, zusätzlicher Akku deckt Lastspitzen beispielsweise beim Beschleunigen ab.

Reichweite

Brennstoffzellenfahrzeuge haben bisher noch eine etwas geringere Reichweite als die meisten Verbrenner. Das hängt auch von der Bauweise des Tanks ab: Ein 700-bar-Tank kann etwa 30 Prozent mehr Energie fassen als einer mit 350 bar – und kann damit bis zu 600 Kilometer weit fahren. 

Tankvorgang

Der Tankvorgang wird per Knopfdruck an der Zapfsäule gestartet und dauert etwa drei bis fünf Minuten. Dabei wird eine druck-, gas- und kältedichte Verbindung zwischen Fahrzeug und Zapfpistole hergestellt.

Sicherheit

Der Wasserstofftank von Brennstoffzellenfahrzeugen ist aus Sicherheitsgründen auf einen doppelt so hohen Druck ausgelegt wie im Normalbetrieb. Die Brandgefahr ist gering, da im Tank kein Sauerstoff enthalten ist. Sollte Wasserstoff entweichen, verfliegt dieser sofort. Da Wasserstoff nicht giftig ist, droht auch keine Umweltverschmutzung.

Marktsituation

Modellangebot

Das Modellangebot von Brennstoffzellenfahrzeugen ist noch sehr gering. Bisher gibt es nur drei verfügbare Modelle: die Toyota Mirai I und II sowie den Hyundai Nexo.

Stand der Infrastruktur

Deutschland ist mit 84 Wasserstofftankstellen europaweit führend bei der Infrastruktur. Auch mit den Mitteln der Wasserstoffstrategie der Bundesregierung soll die Zahl bis Ende 2021 auf 130 Tankstellen anwachsen. Damit ist noch keine flächendeckende Abdeckung gewährleistet – und längere Fahrten müssen entsprechend geplant werden.

Kosten

Anschaffungskosten

Die heute verfügbaren Modelle werden für 64.000 bis 74.000 Euro angeboten. Die hohen Anschaffungskosten resultieren aus den verhältnismäßig teuren Brennstoffzellensystemen und dem dafür benötigten Platinanteil. Die Hersteller erwarten allerdings, die Kosten bis 2025 deutlich senken zu können.

Fördermaßnahmen

Sie können beim Kauf eines Brennstoffzellenfahrzeugs vom Umweltbonus in Höhe von bis zu 9.000 Euro profitieren – wie bei batterieelektrischen Autos bis zu einem Nettolistenpreis von 65.000 Euro. Aktuell werden Hyundai Nexo und Toyota Mirai mit 7.500 Euro gefördert. Darüber hinaus unterstützt das Bundesverkehrsministerium Flotten von mindestens drei Wasserstoff-Pkw im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.

Energiekosten

Der Preis für Wasserstoff ist vergleichsweise hoch. So können die jährlichen Energiekosten fast doppelt so hoch sein wie bei einem Dieselfahrzeug und etwa 40 Prozent höher als bei einem Benziner.

Steuern / Abgaben

Brennstoffzellenfahrzeuge sind bis Ende 2030 von der Kfz-Steuer befreit. Zudem gibt es Vorteile bei der Dienstwagenbesteuerung. Der geldwerte Vorteil ist für Brennstoffzellenfahrzeuge von 1 auf 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises des Fahrzeugs reduziert. Für ein dienstliches Brennstoffzellenauto für 64.000 Euro ergibt das bei einem Steuer- und Sozialabgabensatz von 42 Prozent eine jährliche Ersparnis von über 1.600 Euro. Sollten Modelle unter 60.000 Euro Bruttolistenpreis auf den Markt kommen, würden sie nur zu einem Viertel angerechnet. Zudem wird der Bruttolistenpreis, der für die Berechnung des geldwerten Vorteils die Basis bildet, für Brennstoffzellenfahrzeuge um die Kosten der Batterie bis zu einer max. Höhe von momentan 7.500 Euro reduziert. Dieser Maximalbetrag reduziert sich jährlich um 500 Euro, bevor dieser Vorteil mit dem 31.12.2022 ausläuft.

Umwelt

Brennstoffzellenfahrzeuge fahren sehr leise und lokal emissionsfrei. Allerdings ist die Herstellung des Wasserstoffs sehr energieintensiv, sodass nur der Einsatz von grünem Wasserstoff positiv für das Klima ist.

Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Deutsche Energie-Agentur GmbH

Rechtlicher Hinweis

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) informiert im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz mit dieser Informationsplattform zur Verkehrs- und Mobilitätswende. Darüber hinaus erhalten Hersteller und Händler Informationen zur Umsetzung der novellierten Pkw-Energie­verbrauchs­kennzeichnungs­verordnung (Pkw-EnVKV). Dabei handelt es sich um allgemeine Hinweise, die nicht rechtsverbindlich sind. Für konkrete Fragen ist ggf. eine Rechtsberatung einzuholen. Die dena übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der mittels des Online-Tools zur Erstellung eines Pkw-Labels berechneten Ergebnisse. Entscheidend sind u. a. die Herstellerangaben.

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